Master’ and Bachelor’ thesis topics 2025

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen bei kommerziell relevanten Fischarten

Dr. Hassan Humeida, Dr. Jutta Wiese, 91̽»¨

Die Ozeane tragen weltweit 20% des tierischen Proteins zur menschlichen Ernährung bei und sind sogar an der Deckung von 50% des Proteinbedarfs in armen Ländern beteiligt. Der Klimawandel hat nicht nur Auswirkungen auf die Meeresorganismen, sondern auch auf die Mikrobiome, die auf oder in ihnen leben. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Nahrungsmitteln aus dem Meer weltweit mit dem jährlichen Wachstum der Weltbevölkerung. Die marinen Nahrungsquellen sind nicht unendlich, und ihre biologische Vielfalt ist durch verschiedene Faktoren bedroht, darunter die Verschmutzung durch den Menschen und die Ãœberfischung.  In der folgenden Masterarbeit, die im Rahmen des WASCAL-Programms durchgeführt wurde, wird nach antibiotikaresistenten Bakterien in kommerziell relevanten Fischarten der Kapverdischen Inseln gesucht. Die Auswirkungen der Stressfaktoren auf den Gesundheitszustand der Fische werden durch die Messung anatomischer, physiologischer und ernährungsphysiologischer Parameter wie Größe, Gewicht, Unversehrtheit der Organe usw. ermittelt. Diese Masterarbeit wird am 91̽»¨ Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel durchgeführt.

Das Schwammresistom entlang der Schwentine

Dr. David K. Ngugi, 91̽»¨

Die Schwentine ist für die Trinkwasserversorgung der Stadt Kiel von großer Bedeutung. Trotz ihrer derzeitigen Wahrnehmung als natürlicher Lebensraum ist die Geschichte ihres gesamten Verlaufs jedoch eng mit der Industrialisierung der Stadt Kiel (einschließlich Werften, Wasserkraftwerken und Abwasserentsorgung) verbunden. Es ist daher zu erwarten, dass die Entwicklung seiner tierischen Bewohner und der mit ihnen verbundenen Mikrobiota diese vom Menschen beeinflusste Geschichte widerspiegelt, insbesondere als Reservoir für antimikrobielle Resistenzen (AMR).

Wir werden die antimikrobielle Resistenz in der Schwentine mittels Metagenomik und Metatranskriptomik untersuchen. Wir werden Süßwasserschwämme als Modelltierreservoir für AMR verwenden. Schwämme bedecken große Flächen von Süßwasserseen und Flüssen. Sie filtern Schwebeteilchen und Mikroben und entfernen bis zu 95 % der Mikroben im Wasser. Zu den gefilterten Mikroben gehören auch pathogene Bakterien, die häufig Antibiotikaresistenzgene (ARG) tragen, die an das Schwamm-Mikrobiom weitergegeben werden können.  

In diesem Projekt soll untersucht werden, ob Süßwasserschwämme ARGs speichern, die auf andere Mikroben übertragen und über die Nahrungskette und das Trinkwasser weitergegeben werden können. Die Masterarbeit wird am 91̽»¨ Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel durchgeführt.

Interessierte Bewerber wenden sich für weitere Informationen bitte an David Ngugi (dngugi@geomar.de).

Aufklärung der genomischen Grundlagen der weit verbreiteten Interaktionen zwischen Poribakterien und Schwämmen

Dr. David K. Ngugi, 91̽»¨

Schwämme sind eine der ältesten Tiergattungen und existieren seit über 600 Millionen Jahren. Sie haben sich in einer Vielzahl von aquatischen Umgebungen entwickelt, wo sie mit dichten mikrobiellen Gemeinschaften koexistieren. Die mikrobielle Biomasse im Schwammgewebe übersteigt oft mehrere Milliarden mikrobieller Zellen pro Gramm tierischen Gewebes, was um ein bis vier Größenordnungen höher ist als die mikrobielle Belastung im darüber liegenden Meerwasser. Dank der Fortschritte bei den modernen Sequenzierungstechnologien wissen wir heute, dass die dichten Mikroben, die das Schwammgewebe besiedeln, eine bemerkenswert große Vielfalt an mikrobiellen Gemeinschaften umfassen, die sich von den Mikroben im umgebenden Wasser unterscheiden. Einige davon sind sehr schwammspezifisch. So wurden beispielsweise Angehörige des bakteriellen Kandidatenstamms „Poribacteria“ fast ausschließlich in Schwämmen gefunden, und zwar sowohl in verschiedenen Arten als auch an unterschiedlichen geografischen Standorten. Dies ist eines der wenigen Beispiele für einen kosmopolitischen Symbionten in Schwämmen; viele mikrobielle Symbionten, die mit Schwämmen assoziiert sind, sind eher wirtsspezifisch. Eine systematische globale Bewertung der genomischen Grundlagen der weit verbreiteten Interaktion zwischen Poribakterien und Schwämmen, einschließlich ihrer genetischen Vielfalt, ihrer biosynthetischen Rolle im Schwamm-Holobionten und des Zeitpunkts ihrer Diversifizierung in der Schwammevolution, steht jedoch noch aus. 
Ziel dieses Projekts ist es, die genetische Vielfalt, die Biogeographie und die Funktionen von „Poribakterien“ in einem globalen Schwamm-Mikrobiomprojekt zu untersuchen. Die Masterarbeit wird in der Aquatic Microbial Eco-genomics Group (AquaMEG), RU Marine Symbiosen am 91̽»¨ Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel durchgeführt.

Interessierte Bewerber wenden sich für weitere Informationen bitte an David Ngugi (dngugi@geomar.de).

Lichtabhängige Veränderungen des Mikroalgengehalts im Mikrobiom des Ostseeschwamms Halichondria panicea und deren Auswirkungen auf das Überleben des Schwamms während Hitzewellen (Arbeitstitel)

Dr. Kristina Bayer, 91̽»¨

Dieses Projekt geht der langjährigen Beobachtung nach, dass der Ostseeschwamm H. panicea in zwei Farbmorphen vorkommt, von gelb bis grün. Grüne Schwämme sind typischerweise in lichtexponierten Bereichen zu finden, während gelbe Farbmorphen unter Felsen und in Felsspalten zu finden sind. Erste unveröffentlichte mikroskopische Beobachtungen ergaben, dass in grünen Schwämmen deutlich mehr Kieselalgen und Mikroalgen vorkommen als in gelben Schwämmen. Zunächst konnten wir die Fluoreszenz-aktivierte Zellsortierung (FACS) einsetzen, um die Häufigkeit von Photosymbionten in grünem und gelbem Schwammgewebe während verschiedener Jahreszeiten zu quantifizieren. Darüber hinaus werden wir zusätzliche Analysen auf der Grundlage von 16S rRNA- und 18S rRNA-Genamplikonsequenzen an gelben und grünen Schwammindividuen durchführen, die in verschiedenen Monaten des Jahres gesammelt wurden, wobei die Probenahmen während der Sommerhochsaison verstärkt werden. Dadurch wird die Vielfalt der prokaryotischen und eukaryotischen Mikroorganismen, die den Schwamm gemeinsam bewohnen, sichtbar gemacht. Außerdem soll festgestellt werden, ob jahreszeitliche Veränderungen bei den photosynthetischen Mikroorganismen mit potenziell schädlichen Auswirkungen auf das Kernmikrobiom und damit auf den Schwammholobionten korrelieren. Diese Bemühungen werden neue Erkenntnisse darüber liefern, ob Veränderungen des Mikroalgengehalts während der warmen Jahreszeit Auswirkungen auf die Gesundheit und/oder Krankheiten des Schwamms haben könnten, insbesondere während Hitzewellen, die beobachtet wurden.

Diese Masterarbeit ist Teil eines gemeinsamen DAAD-Projekts mit Partnern aus Portugal, das auch die Möglichkeit zum Austausch bieten könnte.

Interessierte Kandidat:Innen wenden sich bitte an Kristina Bayer (kbayer@geomar.de) oder Ute Hentschel (uhentschel@geomar.de) für weitere Informationen. Die Arbeit sollte spätestens im März 2025 beginnen.

  • Leiterin der Forschungseinheit:

    Marine Symbiosen

    Prof. Dr. Ute Hentschel Humeida
    91̽»¨ Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
    Wischhofstraße 1-3
    D-24148 Kiel 
    Tel.: 0431 600-4480
    e-mail: uhentschel(at)geomar.de 

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    Bettina Reuter
    Tel.: 0431 600-4481
    e-mail: breuter(at)geomar.de