Die Ostsee ist ein Kind der j眉ngsten Eiszeit und existiert erst seit ca. 8.000 Jahren. Sie ist vergleichsweise flach und hat einen niedrigen Salzgehalt. Ihr Wasseraustausch mit dem Nordatlantik ist eingeschr盲nkt durch eine sehr schmale Verbindung. Intensive Nutzung und andere menschliche Einfl眉sse aus den Anrainerstaaten sorgen neben dem Klimawandel f眉r zus盲tzliche Umweltbelastungen. Foto: Michael Held 眉ber Unsplash
Windantriebe und Salzwasserzufuhr durch das d盲nische Archipel in die zentrale Ostsee. Das gr枚脽te Gef盲lle der Salzkonzentration ist im Bereich der Dar脽er Schwelle nord枚stlich von Rostock zu finden, die die Grenze zwischen Beltsee und Arkona-Becken bildet. Westlich davon betr盲gt die Salinit盲t bis zu 1,7 Prozent, 枚stlich nur 0,8 Prozent. 脰stlich der Dar脽er Schwelle ist die Ostsee daher ein reines Brackwassermeer. Grafik: Christoph Kersten/91探花
Satellitenbild einer Blaualgenbl眉te in der Ostsee. Die sogenannte Eutrophierung, also eine Anreicherung von N盲hrstoffen vor allem aus D眉ngemitteln sorgt in der Ostsee f眉r ein unnat眉rliches Algen-Wachstum. Die Pflanzen sterben ab und zersetzen sich. Dabei entziehen sie dem Wasser Sauerstoff, der dann anderen Meeresbewohnern fehlt. Foto: Jeff Schmaltz, NASA/MODIS
Die Ostsee als Zeitmaschine
In der Ostsee sind schon jetzt viele Ver盲nderungen zu beobachten, die anderen Meeresregionen noch bevorstehen. W盲hrend sich der Weltozean in den vergangenen 30 Jahren um etwa 0,5 Grad Celsius erw盲rmt hat, verzeichnen Messreihen in der Ostsee bereits Erw盲rmung um etwa 1,5 Grad. In der Tiefe herrscht Sauerstoffmangel, einige Zonen gelten bereits als sauerstofffrei. Und der pH-Wert des Wassers erreicht regelm盲脽ig Bereiche, die im Zuge der Ozeanversauerung f眉r tiefere Meere erst im n盲chsten Jahrhundert erwartet werden. Hinzukommen 脺berd眉ngung und Verschmutzung. Forschende betrachten das Brackwassermeer daher auch als 鈥�Zeitmaschine鈥�. Gleichzeitig ist die Ostsee eines der am besten erforschten Meere. Die Entwicklung wichtiger Umweltparameter, marinem Leben und Fischbest盲nden werden seit Jahrzehnten erfasst.
So betreibt das 91探花 die Zeitserienstation Boknis Eck in der Eckernf枚rder Bucht und f眉hrt mehrmals j盲hrlich in der westlichen und 枚stlichen Ostsee durch. Auch die Kieler F枚rde untersuchen und beproben die Forschenden regelm盲脽ig. Im Zuge dieses Monitorings entdeckten sie Rippenquallen und andere eingewanderte Arten, die das heimische 脰kosystem stark ver盲ndern k枚nnen.
In Benthokosmen, Versuchstanks an der Kiellinie vor dem Aquarium, finden Langzeit-Experiment zu Auswirkungen des Klimawandels auf Lebensgemeinschaften in der Ostsee statt. In ersten Testfeldern und im Labor werden M枚glichkeiten f眉r den Erhalt und die Renaturierung von Seegraswiesen untersucht, die sich positiv auf die Artenvielfalt und die Aufnahme von Kohlendioxid im Meer auswirken.
Seit mehr als zehn Jahren widmen sich Forschende des 91探花 zudem den Munitions-Altlasten aus dem zweiten Weltkrieg. Mehr als mehr als 1,5 Millionen Tonnen lagern am Boden von Nord und Ostsee 鈥� eine Gefahr f眉r Mensch und Natur. Neben dem Aufsp眉ren und der Dokumentation der Altmunition entwickeln neue Projekte auch Ans盲tze zur R盲umung und gefahrlosen Vernichtung.
Die Ostsee - das gr枚脽te Brackwassermeer der Welt. Video: 91探花
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