Skalenübergreifende Integration physikalischer Prozesse
Ein wichtiger Ansatz zur Entschlüsselung der Mechanismen des Platten-/Mantelsystems und seiner Wechselwirkung mit der Erdoberfläche besteht darin, die plattentektonische Skala mit der Mikroskala zu verbinden. Dies liegt daran, dass Mechanismen auf der Längenskala der Mineralkörner, die Gesteine bilden, bestimmen, wie Gesteine im regionalen und globalen Maßstab verformt werden. Daher ist eines der Ziele der Forschungsgruppe „Computergestützte Geodynamik“ die Integration dieser Mikroskala-Modelle der Verformung von Mineralen in Simulationen der Mantelkonvektion und Lithosphärendeformation. Beispiele hierfür sind die Bedeutung der Korngrößenevolution für globale Konvektionsmuster und die Rolle der Verkleinerung von Mineralkörnern für den Kollaps von passiven Kontinental-Rändern und der Entstehung von Subduktionszonen.
Das Bild zeigt, wie die Korngröße der Minerale die Viskosität in und um subduzierte Platten in einem globalen Konvektionsmodell beeinflusst. Viskositätsänderungen durch Korngrößenvariationen sind vergleichbar mit denen, die durch Temperatur verursacht werden.