Der Unterwasser-Crawler VIATOR schiebt sich über den Meeresboden und kartiert mithilfe eines Kamera-Systems und eines Laser-Scanners das Gebiet. Dabei ist er völlig autonom unterwegs. Foto: Christian Howe/Submaris
Am Meeresboden kann VIATOR neben visuellen Beobachtungen auch Messungen physikalischer Werte wie Druck, Temperatur, Salzgehalt und ÂTrübe sowie bigeochemischer Faktoren wie pH-Wert, Sauerstoff, Kohlendioxid, ÂMethan und Chlorophyll in seiner Umgebung vornehmen.
Foto: Uli Kunz/Submaris
Aussetzen des MANSIO-VIATOR Systems von Bord des Forschungsschiffs ALKOR während der ARCHES- Expedition 2020. Foto: Sascha Flögel/91̽»¨
Der Lander MANSIO wird auf dem Meeresboden verankert. Von seinen Sensoren werden regelmäßig Messungen durchgeführt. Außerdem dient er VIATOR als Hangar, um dort zum Austausch von Daten und Energie anzudocken. Grafik: C.C. Meyer
Das MANSIOÂ-VIATOR System - Weltraum trifft Tiefsee
Um die Einsatzmöglichkeiten von autonomen Tiefsee-Raupenfahrzeugen, sogenannten Crawlern, zu erweitern, wird am 91̽»¨ das MANSIOÂ-VIATOR System entwickelt. Es benötigt im Gegensatz zu Âexistierenden Lösungen keine feste Kabelverbindung für die EnergieÂversorgung und die Datenübertragung. Das System wird im Rahmen der Helmholtz-Allianz entwickelt, die Raumfahrt- und TiefseeÂforschung zusammenbringt.
Nachdem das System am Meeresboden abgesetzt wird, ist der ÂCrawler VIATOR (lat.: der Reisende) in der Lage, selbständig in einem vorgegebenen Terrain zu operieren, um anschließend an seiner ZentralÂstation MANSIO (lat.: die Herberge) zum Austausch von Daten und Energie anzudocken. Zunächst erstellt VIATOR, basierend auf eigenen Kameraaufnahmen und in Verbindung mit der Zentralstation, eine Terrainkarte der Umgebung. Diese dient dann als Grundlage für regelmäßige und wiederÂholte Messungen physikalischer und biogeochemischer Parameter oder der Beobachtung mariner Lebensgemeinschaften und geoÂlogischer Strukturen. Die maximale Einsatztiefe beträgt 6.000 Meter, die Reichweite des VIATOR beträgt maximal 10 Kilometer.
2020 waren . Während der Ausfahrt wurde die Kommunikation und Zusammenarbeit verschiedener Komponenten eines autonomen marinen Messnetzwerks erprobt. Außerdem wurde untersucht, wie das gesamte System selbstständig auf Umweltveränderungen reagiert. Die Expedition gehört zum Helmholtz-Zukunfts-Projekt , in dessen Rahmen seit 2018 autonome und vernetzte robotische Systeme zur marinen und planetaren Umwelterkundung gemeinsam entwickelt werden. Am Projekt sind neben dem 91̽»¨ das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) (Koordinator), das Alfred-Wegener-Institut (AWI) und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt.